Unterstützung bei der Evakuierung am Tag der Bombenentschärfung

Wie ja hinreichend aus den lokalen und überregionalen Medien zu entnehmen war, wurden in Göttingen im Bereich der Godehardtstraße vier Verdachtsfälle auf Bomben aus dem 2. Weltkrieg, durch eine dort bestehende Baumaßnahme, entdeckt. Bereits seit dem Oktober letzten Jahres laufen die Vorbereitungen für eine Evakuierung und eine anschließende Entschärfung in diesem Gebiet. Nun war es soweit. Am Samstagmorgen den 30. Januar mussten rund 8.300 Einwohner im Umkreis von 1.000 Metern um die „Fundorte“ Ihre Häuser verlassen. Hierbei kam auch die Ortsfeuerwehr Geismar zum Einsatz. Um 05.20 Uhr trafen sich 30 Aktive und fuhren dann mit allen 5 Fahrzeugen zum Sammelpunkt auf den Parkplatz des Nettomarktes an der Königsallee. Von dort aus erhielten wir unser Einsatzgebiet, um dann an jeder Haustür zu klingeln und damit zu überprüfen, ob sich noch Bewohner im Haus befinden. Unser Gebiet war ein Teil des sogenannten „Blümchenviertels“  um die Pfalz-Grona-Breite herum.  Die einzelnen Gruppen gingen dann zur Überprüfung der Maßnahmen von Haus zu Haus. Wurden noch Bewohner angetroffen, wurden diese freundlich darauf hingewiesen, doch möglichst zeitnah Ihre Häuser bzw. Wohnungen zu verlassen. Es gab so gut wie keine Probleme und daher möchten wir uns bei der betroffenen Bevölkerung für Ihr Verständnis und Ihr freundliches Handeln bedanken. Die ganze Aktion war so gegen 08.45 Uhr beendet und es ging dann nochmals zurück zum Sammelpunkt. Anschließend fuhren wir wieder zurück in die Unterkunft, sodass der „Einsatz“ für die OF Geismar gegen 09.15 Uhr beendet war. Durch Corona konnten wir leider nicht im Feuerwehrhaus eine Tagesbereitschaft bilden und so wurden wir alle wieder nach Hause entlassen, sollten dort uns aber für eventuell weitere Einsatzlagen bereithalten. Nachdem die Evakuierung abgeschlossen war, begann die Arbeit des Kampfmittelräumdienstes. Im Laufe des Tages erhielten wir dann nach und nach die Informationen, dass sich alle Verdachtspunkte als Bombenfunde herausgestellt hatten. Es handelte sich  um vier 500 kg Bomben, die leider alle einen Langzeitzünder hatten, sodass diese nicht entschärft werden konnten, sondern gesprengt werden mussten. Für diesen Fall hatte man ja schon im Vorfeld für Sicherungsmaßnahmen in Form von 80 Übersee-Container und zuzätzlichen  Abdeckungen der Fundlöcher gesorgt. Unser LF 20 KatS wurde dann vorsorglich gegen 20.00 Uhr mit einer Besatzung von 1/8 in Bereitschaft am Feuerwehrhaus gesetzt. Um 0.12 Uhr erfolgte dann die erste Detonation, nur 1 Minute später gefolgt von der Zweiten. Die dritte erfolgte nach einer Verzögerung um 0.46 Uhr. Die erfolgreichen Sprengungen hinterließen nur geringe Schäden, es gingen „nur“ einige Fensterscheiben zu bruch. Die Bereitschaft unserer LF-Besatzung wurde um 02.45 Uhr ohne besondere Vorkommnisse aufgehoben.

(Fotos: 5 x Thomas Kleinhans / 1 x Florian Kruck-Steuer)

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Datum: Samstag, 30. Januar 2021 10:00
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